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Tagebuch ~ |
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25.3.2020 Lilly wurde von Ett gedeckt! |
Kleine Wunder in dieser
besonderen Zeit Seit dem letzten Herbst wünschen wir uns einen Wurf mit
Lilly & Ett. Der erste Anlauf mit den beiden noch unerfahrenen, jungen
Hunden erfolgte bei schönstem Herbstwetter in den Kasseler Bergen. Tatsächlich
kam es nach ausgiebigem Spielen und Flirten zu einem Deckakt. Aber leider
führte er nicht zu dem erhofften Ergebnis. So planten wir sofort eine
Wiederholung, natürlich ohne eine Situation wie die Corona Pandemie im
Geringsten zu ahnen. Mitte März – noch unbelastet von den folgenden dramatischen
Ereignissen – besuchte Marie gemeinsam mit Hund ihre Familie hier vor Ort. Und
just am Anreisetag der Beiden wurde Lilly läufig, früher als erwartet, doch
sehr passend. Nach wenigen Tagen war klar, dass die Semesterferien verlängert
wurden. Marie und Ett konnten in Siek bleiben. Damit stand einem erneuten
Deckversuch nichts mehr im Wege. Eine Reise mit Übernachtung zum Rüden wäre
unmöglich gewesen. Lillys Progesteronspiegel wurde mehrfach gemessen, der
Deckzeitpunkt kam heran. Jetzt zeigten beide Hunde, dass zumindest Vierbeiner
aus Erfahrungen lernen. Nach kurzem Vorspiel wurde ohne Zögern gedeckt und
genauso unkompliziert verlief das Nachdecken. Wir freuten uns sehr und waren
bester Hoffnung! Welch glückliche Umstände in einer so schwierigen Zeit! Und nun am 21. April die Bestätigung durch den Ultraschall: Lilly ist trächtig! |
05.05.2020 So zäh, wie sich die Zeit bis zum Ultraschall
hingezogen hat, so blitzschnell sind die 2 Wochen seither vergangen. Lilly
zeigt sich ganz und gar trächtig: sie ist noch anhänglicher und schmusiger als
ohnehin, die Bindungshormone fließen. Ihr Tempo ist nun für ihr lebhaftes
Temperament ungewöhnlich ruhig und Selmas Spielaufforderungen folgt sie
allenfalls ganz kurz. Eher trabt sie mit ihrem Spielzeug gemächlich hinter der
„kleinen“ Schwester hinterher oder startet erste Buddelversuche unter den
Büschen. Geeignete Wurfhöhlen können ja nicht früh genug erforscht werden. Auch
äußerlich ist die Trächtigkeit nicht mehr zu übersehen. Ihr Bauch hat sich
gerundet, die Taille ist Vergangenheit. In Messzahlen: gleich nach dem Ultraschall
lag ihr Umfang bei 69 cm, jetzt misst er 77 cm – ohne, dass die Futtermenge
wesentlich erhöht wäre. Allerdings bekommt Lilly seither Spezialfutter „Mother
& Puppy“, hin und wieder auch zusätzlich Quark, Joghurt und Bananen. Noch
ungefähr 3 Wochen bis zur Geburt der Welpen J der Countdown läuft. |
08.05.2020 Wir sind für einige Tage ins Wendland gefahren.
Nach der Corona-Pause seit Anfang Februar musste das Landhaus jetzt dringend
aus dem Winterschlaf geholt und der Garten für vielleicht heiße Sommermonate
vorbereitet werden. Denn sobald Lillys Welpen da sind, bleiben wir ja ganz
häuslich in Hamburg und unsere kleinen Landpartien entfallen erstmal.
Begeistert helfen die Hunde bei allem, was Mensch tun muss. Besonders beliebt
ist das Ausrollen der Gartenschläuche – in diese langen Schlangen lässt sich
prima beißen, allerdings wollen die Dinger sich zu Selmas Kummer nicht
apportieren lassen. Dafür ist der Probelauf der Rasensprenger toll: rein
springen, ins Wasser beißen und drum herum rennen. Alle drei Hunde genießen die
Freiheit auf dem Land. Während Selma spielt und tobt, dabei auch Mama Freya aus
der Reserve lockt, ist Lilly intensiv mit abschnüffeln aller Büsche und buddeln
beschäftigt. Das Gelände wird ausgiebig auf Eignung für potentielle Wurfhöhlen
untersucht. Nach den anstrengenden Probegrabungen wird gemütlich auf dem Sessel
in der Bauerhausküche gechillt – da findet Lilly gerade eben trotz Bäuchlein
noch Platz. |
17.05.2020 Schon wieder ist mehr als eine Woche vergangen
und damit unsere kleine Landpartie längst Vergangenheit. Neben der täglichen
Schwangerschaftsgymnastik – ein langer Spaziergang in gemächlichem Tempo – war in
den letzten Tagen noch manches zu organisieren. Wir befinden uns definitiv im
Endspurt. Langsam wird es Zeit, das Wohnzimmer umzuräumen, die Wurfkiste zu
reaktivieren und zu prüfen, was noch für die Geburt zu besorgen ist. Ab dem
nächsten Wochenende kann es losgehen und dann soll alles vorbereitet sein. Kontinuierlich ist Lillys Umfang gewachsen, misst jetzt stattliche
87 cm und wenn sie lang ausgestreckt schläft, kann ich das Strampeln der Welpen
spüren. Es ist eng in ihrem Bauch. Ihr Futter bekommt Lilly inzwischen in mehreren
Portionen. Nächtliche Ausflüge in den Garten zum Pipi machen müssen jetzt auch häufiger
sein, am Besten aber an der Leine – sonst werden Wurfhöhlen gebuddelt und
Mensch kann nicht wieder zurück ins Bett. Zusätzliche Störung der Nachtruhe: Freya
und Selma stehen dann wedelnd in der Küche und hoffen auf ein vorzeitiges
Frühstück! Der Weg zurück ins Schlafzimmer verläuft nicht ohne Hindernisse J |
23.05.2020 Wir sind eindeutig auf der Zielgeraden und die
Spannung steigt. Abgesehen von kleinen Ausflügen in den Garten, um Pipi zu
machen oder der Gestaltung desselben durch interessante Höhlen nachzuhelfen,
möchte Lilly nicht mehr aus dem Haus gehen. Das liegt sicher nicht nur an ihrem
inzwischen stattlichen Leibesumfang von 94 cm. Sie schläft viel, meist mit
einem Kuscheltier, und sammelt Kraft für das, was bald kommt. Wenn ich meine
Hand auf ihr Bäuchlein lege, kann ich fühlen, wie die Welpen lebhaft strampeln.
Sie werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie gut, dass die Wurfkiste
steht und alle notwendigen Utensilien bereit liegen. Auch das Wohnzimmercamping
mit Matratze und Bettzeug ist vorbereitet und jederzeit einsatzbereit. |
25.05.2020 Die „Sonntagskinder“ sind da. Samstag spätabends wurde Lilly unruhig und erste Senkwehen setzten ein. Nach einer schlaflosen Nacht mit zahlreichen Pipi- und Buddel-Gängen in den regnerischen Garten kehrte erstmal Ruhe ein. Lilly entschloss sich zu einem Erholungsschläfchen und wir konnten in aller Ruhe ein stärkendes Frühstück zu uns nehmen. Der Tisch war noch nicht abgeräumt, als wieder Wehen einsetzten und sich der erste Welpe ankündigte. Rasch und unkompliziert erblickte Nummer Eins um 10.30 Uhr das Licht der Welt. Er war kaum abgenabelt und trocken geschleckt, als schon der nächste erschien. Zügig folgte nun einer auf die andere und in sage und schreibe nur 3 Stunden hatte Lilly das Dutzend voll gemacht! Sie hat 12 vitalen Miniflats mit super Geburtsgewichten das Leben geschenkt, es war eine leichte und wirklich sehr schnelle Geburt. Entsprechend fit hat Lilly sofort instinktiv sicher die Brutpflege übernommen. Wir freuen uns riesig über unseren jüngsten Nachwuchs.
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27.05.2020 – 4. Lebenstag und es muss doch mehr als trinken
und schlafen in dieser Welt geben. Der Weg in sie hinein war denkbar schnell
und problemlos, geradezu Kraft sparend! Also kann diese Energie jetzt zu
Forschungszwecken genutzt werden. Zwar noch taub und blind, aber taktil und
olfaktorisch bestens ausgestattet wird das Umfeld untersucht. Es gibt Ecken und
komische Unebenheiten in der Wurfkiste. Manches lässt sich zerren und schieben,
riecht fremd und die Miniflats können daran erste Kletterversuche starten.
Wunderbarerweise purzelt und fällt Welpe dabei immer weich. Schlimm wird es
nur, wenn sich jemand in der Wurfkiste verläuft und die Geschwister plötzlich
unerreichbar weit weg erscheinen. Dann wird laut um Hilfe geschrieen und
gezetert – die kommt zum Glück sofort J und manchmal sogar
gleichzeitig die gute Milch von Mama, weil sie die in Not Geratenen hört. |
31.05.2020 Heute sind unsere Minis genau eine Woche alt. Sie
haben gut zugenommen und sind deutlich gewachsen. Kaum vorstellbar, dass diese
Zwölferbande vor 7 Tagen noch in Lillys Bauch gepasst hat. Alle sind mobil und
fordern Mamas Milchbar mehrfach tags wie nachts lautstark ein. Ist Lilly dann
herbeigeeilt, gibt es die „Schlacht am Buffet“. Leider haben Hündinnen keine 12
Zitzen und so muss Welpe sehen, wo er bleibt. Zum Glück gibt es aber auch eine
„höhere Gerechtigkeit“ in Form menschlicher Hände, damit jeder kleine Flat
seine Portion gute Milch abbekommt. Satt und zufrieden wird hinterher
miteinander gekuschelt, ehe im Tiefschlaf neue Kräfte gesammelt werden. |
04.06.2020 Die Welpen wachsen und gedeihen. Mit jedem Tag zeigen sich kleine Veränderungen. Die nach der Geburt als winzige spitze Dreiecke eng anliegenden Ohren haben sich fast unbemerkt zu kleinen Retriever-Hängeöhrchen entwickelt. In den Augenwinkeln blitzt es bei einigen schon. Bald werden die Welpen Augen und Ohren öffnen, sehen und hören können. Langsam nähert sich die neugeborenen Phase ihrem Ende zu: die Mini Flats werden die Welt dann mit allen Sinnen wahrnehmen. Mit zunehmendem Gleichgewichtssinn und immer sicherer werdender Motorik werden sie alles erforschen. Ganz neue Abenteuer warten auf sie. |
11.06.2020 Eine ereignisreiche Woche ist vergangen.
Pünktlich zum „2. Geburtstag“ letzten Sonntag hatten alle Welpen ihre Augen
geöffnet und blinzelten noch etwas unsicher in die Welt. Inzwischen ist das
scharfe Sehen geübt und auch das Hören klappt bestens. Schreit einer nach Mamas
Milchbar, stimmen alle anderen sofort ein. Kommt Lilly dann in die Wurfkiste,
entsteht Trubel und Tumult. Jeder und jede möchte zuerst an den Zitzen sein,
alle wuseln um Mama herum und die braucht Unterstützung, damit sie ein freies
Plätzchen zum Hinlegen findet. Nun wird gesäugt und ausgiebig geputzt, während
die Zwölferbande eifrig um die besten Zitzen kämpft. Leider fließt die gute
Milch nicht unbegrenzt, was manchmal lautes Klagen hervorruft. Zum Glück gibt
es aber Fläschchen. Anfangs stießen Schnuller und Babydog Milk auf wenig Freude
und das „Gummiding“ wurde eifrig ausgespukt. Jetzt ist jedoch klar: Milch aus
dem Fläschchen ist auch prima und macht satt! Eklig dagegen war aus Welpensicht
die Wurmkur vor einigen Tagen – die rosa Paste schien nicht zu schmecken und
ließ sich nicht einmal ausspucken, einfach zu klebrig. Langsam entsteht auch
ein Tagesrhythmus mit Fütterungs- und Säugezeiten und Premiere: nach einem
Mitternachtsfläschchen war heute zum ersten Mal von 24.00 bis 5.00 Uhr
„Bettruhe“. Dies haben Lilly und ich genossen! Unser fröhliches Dutzend wird
bald 3 Wochen alt und der nächste Entwicklungsschritt steht an. Die Kleinen
können – mehr oder weniger – laufen, die Motorik wird ständig geübt und die
Wurfkiste kann bald zu einem ersten kleinen Auslauf geöffnet werden. |
17.06.2020 Die Zeit vergeht im Sauseschritt, die Wurfkiste ist ausgemustert und der erste Auslauf längst erkundet. Lieblingsplätze sind gefunden und wenn nicht gerade Tiefschlaf angesagt ist, wird mit den Geschwistern gespielt. Es ist doch einfach zu schön, mit ihnen nach Flat-Art zu schnäbeln und zu schlecken oder auch mal kurz in Rute und Pfoten zu beißen. Die ersten Milchzähnchen zeigen sich und müssen natürlich ausprobiert werden. Genau wie Mama Lilly hat der Mensch jetzt seine feste Rolle: sein Erscheinen bedeutet Fläschchen! Und Fläschchen bedeuten mühelose Sättigung, da fließt die gute Milch prima. Leider steht aber schon wieder eine neue Aufgabe an. Es muss nun die Selbstversorgung aus dem Schälchen geübt werden. Das führt bisher zu manchem Missverständnis und endet in Fuß- oder Vollbädern. Folglich scheint der Weg zur ersten Fleischmahlzeit noch weit. Ziemlich anstrengend, vom satten Säugling zum kleinen Hund zu werden |
07.07.2020 Zweieinhalb Wochen können sehr lang sein und jede
Menge neue Erlebnisse bieten. Inzwischen sind die Welpen 6 Wochen alt. Die
Säuglingszeit ist endgültig vorbei und aus den Babys sind kleine Retriever
geworden. Selbständige Nahrungsaufnahme ist natürlich schon lange
selbstverständlich, Baby Dog Milk aus dem Fläschchen ein Auslaufmodell.
Konkurrenzfähig bleibt allerdings Mamas gute Milchbar! Leider öffnet die Mama
diese nicht mehr ganz so häufig und schnell ist sie auch leer. Dafür hat Lilly
dem Nachwuchs in wölfischer Tradition mehrfach ihr gutes Frühstück geopfert,
was sehr gern angenommen wurde. Längst ist auch die 2. Dimension, das untere Zimmer mit
Terrasse, erobert; ebenso der Gartenauslauf. Miteinander spielen und balgen ist
prima und wunderbar ist natürlich, dass Welpe rennen und toben kann. Gemeinsam
lassen sich neue Spielzeuge und Geräte mutig ausprobieren. Da gibt es Manches,
was apportiert werden kann, was zu schwer oder unhandlich ist, wird eben hin und
her gezerrt. Auf Einiges kann geklettert werden, durch den Tunnel kann mutig
hindurch gelaufen werden. Toll ist auch, dass alle Familien bereits zu Besuch
waren und jede Menge interessanter Sachen mitgebracht haben: Schuhbänder,
Halstücher, lange Haare, Armbanduhren und natürlich sich selbst zum Spielen,
Anknabbern, Beklettern und Kuscheln. So haben die Miniflats viele neue kleine,
große und erwachsene Menschen kennen gelernt. Solche Spielabenteuer erschöpfen und es bietet sich ein
Erholungsschläfchen an, ohne jede Rücksicht auf eventuelle Langeweile der
Besucher. Jeder und jede hat längst einen Lieblingsplatz gesucht und gefunden –
nur eine kräftigende Mahlzeit Welpenfutter kann die erholsamen Ruhepausen ohne
Protest unterbrechen. Ein paar Quack, Quack Rufe sowie der Kommpfiff, dann
kommen alle eilig heran gerannt, um sich für die nächste Aktion zu stärken. |